Prädationsmanagement: Kreisjägerschaft ist bereit

Jäger sagen Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Hilfe bei der Begrenzung von Kleinräubern in der Elbmarsch zu

Haseldorf. Für die Lösung eines seit Jahren immer größer werdenden Problems hat jetzt die Kreisjägerschaft Pinneberg (KJS PI) Unterstützung angeboten. Es geht um den Umgang mit kleinen Raubtieren wie Fuchs, Mink, Waschbär und Marderhund, die sehr stark verbreitet sind und eine Gefahr für andere Tierarten wie bodenbrütenden Vögel. Insbesondere in der Elbmarsch gibt es ein Prädatorenproblem. Die Räuber fühlen sich dort sehr wohl, weil die jagdlichen Möglichkeiten eingeschränkt sind. Das Naturschutzgebiet ist für sie ein ideales Rückzugsgebiet – und die Wiesen um die Carl-Zeiss-Vogelstation sind wie ein gedeckter Tisch gefüllt mit Kibitzen, Bekassinen und Rotschenkel.

Im Rahmen eines runden Tisches, zu dem Edelgard Heim, Biologin beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) und Leiterin des Elbmarschenhauses eingeladen hatte, erklärten die Jägerinnen und Jäger nicht allein ihre Bereitschaft, die Prädatoren in ihre Schranken zu weisen, sondern schlugen konkret erste Maßnahmen vor, wie die Verfüllung bekannter Fuchsbauten und bei der Beschaffung von Zuschüssen für Fallen zu unterstützen.

Bei dem Gespräch anwesend war auch Kreisjägermeister Wolfgang Heins, der auch Präsident des Landesjagdverbandes ist. Er wird bei der Bundesimmobilienverwaltung längst überfällige Abmachungen anmahnen, die das Jagen in jenen Teilen des Gebiets betreffen, die dem Bund gehören. Es sind Ausgleichsflächen für die Elbvertiefung. Die Jäger benötigen die Erlaubnis, damit sie dort tätig werden können.

„Wir haben ja bereits seit Jahren mehrfach in größerer Runde über die Prädatoren diskutiert und auch wiederholt Unterstützung angeboten. Wir freuen uns, wenn nun Bewegung in die Sache kommt“, sagte Hans Wörmcke, Vorsitzender der (KJS). Denn leider regele sich in unserer Kulturlandschaft eben nicht mehr jedes Verhältnis zwischen den Tierarten selbst. „Wenn wir nicht handeln, gerät die Artenvielfalt in Gefahr“, so Wörmcke

Im Vorfeld des Gesprächs, an dem unter anderem auch Vertreter des Kreises Pinneberg und des Nabu teilnahmen, hatte ein Vertreter des LLUR das neue „Prädationsmanagement-Konzept“ des Landes erläutert, das in den vergangenen Jahren unter Mitarbeit der Verbände entwickelt worden war und das für die Jäger einen Kompromiss darstellt – aber zumindest erstmals das Problem von zu vielen Kleinräubern und die Notwendigkeit der Begrenzung dokumentiert.

Neben landschaftsbaulichen Maßnahmen wie Vernässung von Flächen, um Vogel-Räubern das Leben ungemütlich zu machen, werden Einzäunungen im großen Maßstab aber auch jagdliche Maßnahmen vorgeschlagen. Anträge können dazu beim LlUR gestellt werden, wobei andere Gebiete SchleswigHolsteins, in denen es um Beute-Arten noch schlechter bestellt ist, vom Land bevorzugt behandelt werden. Das heiße nach den Worten des LlUR- Mitarbeiters aber nicht, dass man in der Elbmarsch untätig bleiben muss.

Veröffentlichung honorarfrei, Beleg erbeten

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

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