Rekord-Jagd auf den Jagdschein!

Nachfrage zum Kursus der Kreisjägerschaft Pinneberg so hoch wie seit Jahren nicht!

Bokholt-Hanredder. Eine absolut erfreuliche Entwicklung verzeichnet die Kreisjägerschaft Pinneberg in Hinblick auf den Nachwuchs. Mit 39 Frauen und Männern, die derzeit am Kursus zum Erwerb des Jagdscheins teilnehmen, ist die Gruppe so groß wie zuletzt vor etwa 30 Jahren. In den vergangenen Jahren lag die Zahl immer um die 27 – im Vergleich zum Vorjahr sprang das Interesse also um knapp 50 Prozent. Als Ursache haben Lehrgangsleiter Markus Musser und sein Stellvertreter Rouben Hunk ein gewachsenes Bewusstsein für Natur und Bio-Lebensmittel festgestellt.
„Viele Menschen bekommen weder von den Eltern noch von der Schule Wissen über unsere direkte Umwelt und Natur vermittelt. Sie möchten verstehen, wie das Zusammenspiel in der Natur funktioniert – und wir freuen uns, ihnen dabei helfen zu können“, sagten die Lehrgangsleiter.
In dem aktuellen Kursus, dem Teilnehmer im Alter von 15 bis 69 Jahren angehören und in dem Berufsgruppen querbeet alle möglichen Berufsgruppen vertreten sind vom Unternehmer über Ärzte bis zum Handwerker, spiegelt sich die Erkenntnis der Lehrgangsleiter wider. „Mein Freund ist Jäger, erzählte viel Spannendes, sodass ich mich auch zum Lehrgang angemeldet habe“, sagt beispielsweise Kurs-Teilnehmerin Melanie Colschen. Tierärztin Wibke Wohlfromm: „Ich bilde auch Rettungshunde aus und bin mit ihnen viel im Wald. Das Schießen ist gar nicht so wichtig, sondern das Beobachten.“ Robin Fröhlich ist mit 15 Jahren der jüngste Teilnehmer: „Ich interessiere mich für die Natur. Und mit zwölf Jahren habe ich einen Angelschein gemacht – jetzt ist der Jagdschein dran.“
Die KJS Pinneberg ist ein bisschen stolz darauf, dass gerade ihre Lehrgänge so stark gefragt sind und Interessenten auch aus anderen Regionen zweimal die Woche im Bürgerhaus Bokholt-Hanredder die Schulungsabende besuchen. „Wir haben immer wieder gehört, dass den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die intensive und fundierte Begleitung von Anfang an gefällt“, berichtete Rouben Hunk. Das beginnt schon im Sekretariat von Helga Köhncke, die kaum eine Frage „der Neuen“ nicht beantworten kann.
Die neunmonatige dauernde Ausbildung in Theorie und Praxis ist aber wohl das größte Plus der KJS Pinneberg. Denn als Dozenten sind hier Experten versammelt, die ihresgleichen suchen. Hans-Albrecht Hewicker beispielsweise ist nicht allein Forstdirektor a.D., sondern unter anderem auch Bundesvorsitzender des Deutschen Falkenordens und
ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter des Kreises Pinneberg. Dr. Andreas Engelke ist ein Tierarzt mit langjähriger Erfahrung und Dr. Gerhard Jarms ehemaliger Dozent am zoologischen Institut der Uni Hamburg.
Hinzu kommen zum einen die Ausbildung auf dem modernen Schießstand in Heede und zum anderen zahlreiche Exkursionen beispielsweise in den Tierpark Eekholt, zur Carl Zeiss Vogelstation bei Fährmanssand in der Elbmarsch, ins Zoologisches Institut und Museum der Universität Hamburg oder auch ins Lehrrevier Grönwohld des
Landesjagdverbandes.
„Vermittelt werden breite, ganzheitliche Kenntnisse – Ziel ist nicht allein das Bestehen der Prüfung, sondern tiefes Verständnis der Natur“, bringt Markus Musser das Konzept auf den Punkt.

Jungjägerkurs

Motivierte Studiengruppe fürs „Grüne Abitur“: Die Lehrgangsteilnehmer und Ausbilder
Markus Musser von der Kreisjägerschaft Pinneberg.

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

Text als PDF-Datei zum Artikel

Zurück