Achtung: Die Jagdsaison beginnt!

Schwarzwild und invasive Arten besonders im Fokus der Kreisjägerschaft Pinneberg

Pinneberg. Im Oktober beginnt traditionell die Jagdsaison. „Die Jäger entnehmen der Natur unter Beachtung des Prinzips der Nachhaltigkeit nur den Überschuss, den sie produziert“, stellt Hans-Albrecht Hewicker klar, der Obmann für Wildtiererfassung der Kreisjägerschaft Pinneberg. Sobald das Laub fällt, werden Drückjagden auf Rotwild, Damwild, weibliches Rehwild und vor allem auf Wildschweine veranstaltet.

„Nach einem Rückgang in den vergangenen Jahren hat sich das Schwarzwild wegen einer hohen Nachwuchsquote im Frühjahr deutlich vermehrt“, so Hewicker. Doch nicht allein die große Anzahl der Tiere, sondern auch die weiterhin drohende Afrikanische Schweinepest ist ein Grund, die Schwarzkittel intensiv zu bejagen, um die Ausbreitung der Krankheit so gut wie möglich zu vermeiden. Denn auch Hausschwein-Betriebe sind von ihr bedroht.

Noch eine weitere höchst ansteckende Krankheit ist gefährlich: die Myxomatose. Während sie früher nur unter Kaninchen wütete, sind durch eine Mutation des Virus auch zunehmend Hasen gefährdet. „Der Hasenbestand in unseren Revieren hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Es ist deshalb vertretbar, ja angeraten, diesen Bestand auszudünnen, um der Myxomatose bei Hasen keinen Vorschub zu leisten“, erläuterte Hans-Albrecht Hewicker.

Möglichst stark werden die Jägerinnen und Jäger im Kreis Pinneberg den invasiven Arten Marderhund und Nutria nachstellen. Denn die sich stark vermehrenden Marderhunde setzen den Bodenbrütern sehr zu. Und die Nutria zerstören mit ihren Bauten Deiche und landwirtschaftliche Flächen.

„Im Kreis Pinneberg werden wir unser Möglichstes tun, die Anzahl der Tiere invasiver Arten zu verringern“, sagte Hans Wörmcke, Vorsitzender der KJS. Er bittet deshalb um Verständnis dafür, dass es durch Jagden eventuell zu Einschränkungen kommen kann. Wenn großflächige Gebiete bejagt und deshalb gesperrt werden, damit niemand durch Schüsse in Gefahr gerät, sei es wichtig, diese Sperren auch zu beachten. Auf den durchlaufenden Straßen gelte „Fuß vom Gas!“ für den Autofahrer, sobald Warnschilder ausgemacht werden. „Außerdem muss man bei Wildwechsel immer darauf gefasst sein, dass einem Tier noch andere folgen können“, so Wörmcke.

Jäger mit Jagdhunden auf einem Waldweg
Foto: DJV

Bei Drückjagden sind die Jägerinnen und Jäger auffällig gekleidet unterwegs.

Hans-Albrecht Hewicker, Obmann für Wildtiererfassung der Kreisjägerschaft Pinneberg: „Die Jägerinnen und Jäger haben bei ihrem Streben für Artenvielfalt mehrere Herausforderungen zu bewältigen: Überpopulationen und Krankheiten.“

Hans A. Hewicker

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.

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