Alarmierende Zahlen des Kreisjägermeisters
Streckenbericht der Kreisjägerschaft vorgestellt – Probleme: Nutria und Prädatoren
Pinneberg/Ellerhoop. Sage und schreibe 1008 Nutria erlegten die Jägerinnen und Jäger der Kreisjägerschaft Pinneberg im abgelaufenen Jagdjahr – eine Saison vorher waren es 477 gewesen. Die mehr als verdoppelte Rate macht das ganze Ausmaß der Katastrophe bewusst, denn die großen Nagetiere – eine invasive Art aus Südamerika – werden somit zur immer größeren Gefahr für Wasserbauwerke wie Deiche und für die Landwirtschaft. „Die Zahlen sind alarmierend“, stellte Kreisjägermeister Wolfgang Heins bei der Bewertung des aktuellen Streckenberichtes der Kreisjägerschaft heraus.
Konsequent sollten die Jägerinnen und Jäger gegen diese Tiere vorgehen, die großflächige Wohnquartiere unterirdisch anregen. Die restriktive Haltung der Landesstiftung auf ihren Eigenjagdflächen mache den Jägerinnen und Jägern das Leben schwer.
Ähnlich sieht die Lage bei den ebenfalls invasiven Marderhunden aus. Waren im Jagdjahr 2023/24 noch 489 Tiere zur Strecke gebracht worden, so stieg die Zahl auf 785. Diese Art ist zwar nicht besonders schlau, sucht aber leider gründlich, indem sie Wiesen und Weiden konsequent durchstreift und kaum ein Bodenbrüter-Gelege unberührt lässt.
Bei den weiteren Prädatoren reduzierte sich die Anzahl der erlegten Füchse zwar von 1154 auf 604 und die von Waschbären halbierte sich von 52 auf 26, doch bei den Iltissen stieg sie andererseits von 30 auf 89 Exemplare an. Beim Steinmarder ist weiterhin mit 243 (270) Tieren ein etwa gleichbleibend zu hoher Stand zu verzeichnen.
Das gilt ebenso fürs Rehwild. 2051 Tiere führt der Streckenbericht auf, 2408 waren es im Jagdjahr zuvor. „Bei der hohen Dichte an Straßen in unserem Kreis ist die Menge des Rehwildes und damit die Gefahr von Wildunfällen auf unserem dichten Straßennetz eindeutig zu hoch“, so Wolfgang Heins. Die weitere Ausbreitung des Schwarzwildes, von dem 105 statt zuvor 82 Stück zur Strecke gebracht wurden, mache gleichfalls weiterhin Kummer.
Kreisjägermeister Wolfgang Heins: „Insbesondere Nutria und Prädatoren müssen konsequent bejagt werden.“.

Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.