So stärkte die Kreisjägerschaft die Natur
Hinrich Möller, Obmann für Naturschutz und Begrünung, zog Bilanz fürs Jahr 2023
Dass die eigentliche Jagd nur ein Bruchteil der Aktivitäten von Jägerinnen und Jägern ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Der Natur zu helfen, sich zu erholen, bildet einen Schwerpunkt der Arbeit. Hinrich Möller, Obmann für Naturschutz und Begrünung, zog nun eine Bilanz der ehrenamtlich geleisteten Tätigkeiten – und die kann sich sehen lassen.
„Gestartet sind wir mit der Verteilung von Gehölzen für Knicks. Buchen, Eichen, Ulmen, Ahorn und Vogelkirschen waren nur einige der gepflanzten Arten. Jede einzelne Art hat seine besonderen Liebhaber in der Natur. Die Mischung macht’s. So konnten über 500 kleine Bäume verteilt werden“, sagte Hinrich Möller. Diese wurden durch die einzelnen Jagdgemeinschaften mühevoll, meist verlustfrei durch den trockenen Sommer gebracht – Wasser schleppen inclusive.
Die einzelnen Reviere haben damit neue Knicks bepflanzt, lückige Knicks ausgebessert oder kleine Feldgehölze geschaffen. „Nicht nur auf die Insektenwelt hat so ein Knick einen positiven Einfluss, auch auf den Boden, wenn im Sommer nach der Ernte des Getreides ein wenig Schatten den eventuell doch blanken Acker vor Überhitzung schützt“, sagte der Umweltfachmann.
Auch wurden wieder an die Reviere viele kleine Säckchen mit Saatgut für Blühflächen verteilt. Insgesamt wurden für rund 20 Hektar Saatgut unter die Jägerinnen und Jäger gebracht. Bestandteil dieser Mischungen sind zum Beispiel Sonnenblume, Phacelia, verschiedene Klee Arten, Buchweizen und viele mehr. Somit konnte kreisweit wieder einmal der Insektenwelt tatkräftig unter die Flügel gegriffen werden.
Im Herbst wurden einmal mehr etwa 200 Hochstamm-Obstbäume alter, bewährter Sorten verteilt - eine mittlerweile sehr gut angenommene Aktion der Kreisjägerschaft. Binnen weniger Tage waren die Bäume vergriffen. „Die gepflanzten Bäume werden in Zukunft blühen und der Insektenwelt wertvolle Nahrung bieten und ihre Früchte werden im Herbst den Rehen, Hasen und Igeln schmecken“, erklärte Hinrich Möller.
Er sagt: „Ich möchte an dieser Stelle allen ehrenamtlichen ein herzliches Dankeschön bei den Aktionen der Kreisjägerschaft sagen. Natürlich sollen auch die vielen kleinen Dinge, wie Nistkästen bauen, aufhängen, reinigen und renovieren nicht unbeachtet bleiben. Schutzdrähte wurden wieder aufgewickelt, wenn die gepflanzten Gehölze nicht mehr geschützt werden mussten, Knicks und Obstbäume wurden beschnitten.“
Die Kreisjägerschaft ist kreisweit durch die Reviere vertreten und so vielfältig wie sie ist, so ist auch die Natur im Kreisgebiet. Von der Geest im Norden und im Westen mit ihren mageren sandigen Standorten, bis hin zur Elbmarsch mit ihren fruchtbaren Böden hat jedes Jagdrevier seine Besonderheiten und Eigenheiten. „Es ist oft nicht einfach, für jeden Landstrich geeignete Maßnahmen zu finden, um die Natur ein kleines bisschen zu bereichern. Aber wir geben uns Mühe und freuen uns über die Erfolge!“ sagte der Naturschutzobmann
Eine Wildwiese in voller Pracht! Mit Saatgut für Blühflächen sorgen die Jägerinnen und Jäger im Kreis Pinneberg dafür, dass sie sich entwickeln können.
Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein.
Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.