Wenn die Mutter mit der Tochter ...
Anke und Marit Lüthjens gehen gemeinsam auf die Jagd
Holm. Alles begann mit „Murphy“. Anke Lüthjens wollte ihrem Hund, einem großen Münsterländer das Ausleben des Jagdtriebs ermöglichen. Bei Spaziergängen ließ es der freundliche, aber lebhafte Hund, dass er wohl gern eine jagdliche Ausbildung bekommen hätte. „Der Hund wollte jagen“, sagte die Holmerin. Und da bekam sie den Tipp, dass die Jäger ihr vielleicht helfen können. Denn schließlich gibt es da ausgewiesene Hundeexperten und nach einer Ausbildung erkennt Herrchen/Frauchen wie verwandelt der Hund sein kann – im positiven Sinn natürlich und zur Freude von Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen. „Bedingung der letzten Prüfung war allerdings, dass Anke Lüthjens auch selbst vorher einen Test absolviert – die Jägerprüfung. Beide bestanden, ein „Dream-Team“ war geboren. Und weil Mutter Anke danach von der Jägerei so schwärmte, fand auch Tochter Marit (17) Gefallen an der Sache. Das Ergebnis: Jetzt sind sie zu dritt dem Zauber von Feld und Wald verfallen.
„Es ist ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Wir lernen zusammen die Natur kennen und sind beide fasziniert“, stellten sie einmütig fest. Immer sind Gesprächsthemen da, beide freuen sich am Beobachten und am manchmal rustikalen Ablauf. „Wenn wir beim Ansitzen die Zeit vergessen, lohnt es sich nachts manchmal gar nicht den Hochsitz zu verlassen. Dann schlafen wir dort, weil wir keinesfalls verpassen wollen, wie der Wald erwacht“, verrät Anke Lüthjens.
Marit hat das Jagdhornspielen gelernt, hat in der Bläsergruppe Holm eine tolle Gemeinschaft gefunden und mächtig Spaß bei Übungsabenden und Konzerten. Anke hat mit einem anderen Jäger zusammen einen eigenen Pirschbezirk in Niedersachsen bekommen. Dort darf auch Tochter Marit mitjagen. Am Wochenende powern sich die beiden bei der Arbeit in der Natur so richtig aus: Büsche schneiden, Hochsitze bauen und reparieren – da wird der Kopf frei.
Und die eigentliche Jagd? Die erste Zeit auf dem Hochsitz hat Anke Lüthjens nur geguckt, bevor sie das erste Mal auf ein Tier anlegte: „Man ballert ja nicht wild drauf los.“ Und Tochter Marit? Sie hatte am Anfang mal einen Fuchs im Visier, guckte lieber erst ein wenig und guckte noch ein bisschen länger – „und dann konnte ich einfach nicht abdrücken, weil ich lieber wissen wollte, was er wohl als nächstes tut. Ein wunderschönes Tier!“ Mittlerweile hat sie aber auch schon ein Bockkitz erlegt – sie weiß, dass die Regulierung wichtig ist. „Und schmecken tut es auch…“
Die Kreisjägerschaft Pinneberg freut sich über interessierten Nachwuchs. Auskünfte, wie man Jäger beziehungsweise Jägerin wird, gibt es nach einer Mail an info@kjs-pinneberg.de
Kreisjägerschaft Pinneberg:
Die Kreisjägerschaft Pinneberg ist ein eingetragener Verein und Mitglied im Landesjagdverband Schleswig-Holstein. Jäger, Jagdberechtigte und Naturliebhaber setzen sich in acht Hegeringen für das Gleichgewicht und die Vielfalt in der Natur sowie den Natur- und Artenschutz ein.